Klassen- und Schülerrat – Demokratieerziehung schon in der Grundschule
Der Klassenrat stammt aus der Freinet-Pädagogik und findet als regelmäßige Gesprächsrunde auf Klassenebene statt.
Der Klassenrat ist eine Weiterentwicklung des Morgenkreises, allerdings liegt er in der alleinigen Verantwortung der Schülerinnen und Schüler. Die Lerngruppe berät, diskutiert und entscheidet gemeinsam über selbstgewählte Inhalte, Regeln, Maßnahmen.
Es können Probleme, Konflikte, Ungerechtigkeiten, aber auch die Vorbereitung der Klassenfahrt, ein Projekt und Gemeinwohlarbeit usw. thematisiert werden. Die Themen werden vorab öffentlich gesammelt und vor dem Treffen von den zuständigen Kindern in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Anonyme Beschuldigungen werden NICHT verhandelt.
Die Lehrkräfte treten in ihrer Rolle zurück und agieren - wenn überhaupt - auf Augenhöhe. Der Klassenrat ist nur erfolgreich, wenn es den Lehrkräften gelingt, ihre Rolle zu reflektieren: Sie haben im Klassenrat nur die gleichen Rechte wie die Schülerinnen und Schüler. Sie müssen sich z.B. melden, wenn sie etwas sagen wollen.
Der Klassenrat findet in der Regel wöchentlich statt. Die Moderator*innen werden für eine bestimmte Zeit gewählt, oder es wird ein routierendes System verabredet. Es gibt zusätzliche Aufgaben wie Zeitwächter, Regelwächter, Rednerlistenverantwortliche...
Die Tagesordnung und alle Verabredungen werden gemeinsam festgelegt und die Ergebnisse protokolliert - am Anfang ist dies noch die Aufgabe der Pädagog*innen.
Die entsprechenden Regeln und Rollen können ab Klasse 1 eingeübt werden – in seiner vollständigen Form kann der Klassenrat ab Klasse 3 über eine ganze Unterrichtsstunde hinweg angesetzt werden.
Um eine durchgängige Demokratieerziehung einzuführen, sollten sich möglichst alle Lehrkräfte einer Grundschule für den Einsatz des Klassenrats entscheiden. Nur dann kann der Klassenrat im Schülerrat seine sinnvolle Erweiterung finden.
Auch in der KiTa kann die modifizierte Form des Kinderrates schon mit Erfolg eingeführt werden.
Der Schülerrat nimmt die Form des demokratiegetragenen Gremiums auf und transferiert die Belange auf Schulebene. Auch hier machen die Kinder im Idealfall die Erfahrung, an Entscheidungen beteiligt zu sein. Entscheidungen, die sie selbst betreffen, werden so bewusster wahrgenommen und erreichen in der Regel eine höhere Akzeptanz.
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